Sozialkunde - Menschen leben in Staaten...

Philosophische Grundfrage
Philosophen haben sich schon seit alters her nicht nur mit Fragen beschäftigt wie : Was ist der Mensch? Was kann er erkennen? Wie soll er sich verhalten?, sondern auch Fragen wie diese haben sie gereizt : Wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass die Menschen Staaten gebildet haben? Was für einen Zweck hat eigentlich ein Staat? Welche Regeln gelten dort? Wie kommen Menschen, die frei geboren sind, dazu, sich solche Regeln zu unterwerfen? Werden sie dadurch nicht unfrei? Wer stellt die Regeln auf? Ein weiser und mächtiger Herrscher, der sie auch durchsetzen kann? Eine Gruppe von Erleuchteten? Alle Bürger in gemeinsamer Absprache? Schon diese Fülle von Fragen ist nur eine Auswahl, es sind nicht im entferntesten alle, die sich seit fast zweieinhalbtausend Jahren Menschen zum Thema Staat gestellt haben und über die Bücherschränke voll geschrieben wurden. Selbstverständlich kann an dieser Stelle nicht einmal ein Abris aller wesentlichen staatsphilosophischen Überlegungen gegeben werden, die in unserem Kulturkreis entwickelt wurden und bis heute nachwirken.
Aristoteles
Doch sollten Sie sich den Namen eines griechischen Philosophen merken, der zu den ersten gehört, die grundlegend und systematisch über den Staat nachgedacht  haben : ARISTOTELES. Vor mehr als 2 300 Jahren, im 4. Jahrhundert v. Chr., veröffentliche er eine Untersuchung mit dem Titel "Politik". Darin befindet sich der berühmte und immer wieder zitierte Satz : ,,Der Mensch ist von Natur ein politisches Wesen'', ein ,,zoon politikon'', wie es im griechischen Urtext heißt.
Polis-Politik
Um diesen Satz richtig verstehen zu können, muss man wissen, dass zur Zeit des Aristoteles die in Griechenland vorherrschende Staatsform der Stadtstaat war, die sog. Polis (Betonung auf der ersten Silbe) Das, was sich auf den Staat, die Polis, bezieht, ist das Politische, die Politik. ,,Der Mensch ist von Natur ein politisches Wesen'', meint also : Es gehört zum Wesen des Menschen, dass er in einer Polis, in einem Staat zusammen mit anderen lebt.  Im gleichen Buch ,,Politik'' untersucht ARISTOTELES dann die unterschiedlichen Formen, in denen Menschen ihr Zusammenleben gestaltet haben. Er ordnet die Staaten dabei danach, wer in ihnen die Herrschaft ausübt, wer, so würden wir es heute formulieren, die Befugnis hat, anderen Menschen bindende Anweisungen zu erteilen und die Befolgung dieser Anweisungen, also Gehorsam, notfalls zu erzwingen.
Staatstypenlehre von Aristoteles
ARISTOTELES unterscheidet drei Haupttypen:
1. Staaten, in denen einer herrscht (Monarchie)
2. Staaten, in denen mehrere, die Besten, herrschen (Aristokratie)
3. Staaten, in denen alle, das ganze Volk herrscht (Demokratie nach unserem Sprachgebrauch; Aristoteles selbst nennt diese Staatsform Politie).
Wie sind die beiden Alternativen : Einer herrscht/alle herrschen vom heutigen Standpunkt einzuschätzen?

Eine kurze Leseprobe meines Sozialkunde-Heftes des 1.Studienvierteljahres. Thema "Politik"

0 Meinungen:

Kommentar veröffentlichen

Du magst ein Kommentar schreiben? Dann tu das!